Reisebericht Aquadivers

Mein dritter Tauchurlaub auf Phuket (02.02. bis 12.02.2014)
Bericht von Diana Pawlowski
Das letzte Mal waren mein Vater und ich vor zwei Jahren auf Phuket gewesen. Vor einem Jahr konnte ich nicht nach Phuket, da ich meinen Bachelor-Abschluss zur Sozialarbeiterin machte. Nun bin ich von Beruf her kaufmännische Arzthelferin und Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin und befinde mich ab März im 2. Semester des Masterstudiengangs „Jugend in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit“. Eine Vorfreude auf einen Phuket-Tauchurlaub gibt mir immer viel Ansporn Verpflichtungen zu Hause nachzukommen, wie Diät, Sport, Studium und in meinem Studentenjob bei Mc Donald’s. Endlich war es wieder soweit.
Wie gewohnt, holte uns Jens (Inhaber der Tauchschule Aquadivers) vom Phuket-Flughafen ab. Dies gab einem ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit in dem eigentlich doch noch immer fremden Land. Wir staunten nicht schlecht, als wir unser Zimmer im Sunshine-Guesthouse erhielten. Es war renoviert. Zentral ein Himmelbett mit Mosquitonetz! Die eine Wand besteht aus aufschiebbaren Glastüren, die mit einem Vorhang zugezogen werden können. Ein Blick aus unserem Zimmer durch die Glastüren lud uns in einen Pool ein, der direkt vor der Tür lag, quasi nur einen Schritt entfernt. Wie wunderbar. Dort wurde später noch in einem riesigen Schwimmreifen viel Zeit verbracht. Auch unsere lieben Nachbarn Annemarie und Gerd (ebenfalls Taucher) fanden sich mit uns zusammen im Pool ein.
Zusätzlich zu Ausflügen wie James-Bond-Island, Paddelbotstour zu kleineren Inseln (Hong Island, Panak Island), Tonpariwat-Wasserfall und Suwankuha-Tempelbesichtigung, samt Elefantenritt und Affenfütterung stand natürlich das Tauchen hauptsächlich auf dem Programm.
Dieses Mal ging es wiederum nach Similan Island, um eine gute Sicht zu haben. Um für die großen Tauchgänge vorbereitet zu sein, machte ich einen Tag zuvor noch mit meinem Tauchlehrer (Adam Zietek) und meinem Vater (Michael) einen Check-Tauchgang, wobei wir noch kurz Atemreglerraus- und reinnahme und Atemreglerwiedererlangen übten.
Similan Island (07.02.14):
Wer seinen Taucheranzug vergessen hatte, konnte ihn noch auf dem Schiff ausleihen. 
Der erste Tauchgang 
(Tauchort: Shallow Six) Mit einem Schrittsprung ins warme Wasser. Vor zwei Jahren war die Sicht noch besser gewesen, aber auch jetzt war sie, wie geplant, ganz gut. Wir sahen eine Riesenschildkröte. Hierzu existiert auch ein Film von Adam, hier im Programm unter www.idving.de. („Thailand 2014“)
Doch es passierte noch etwas bei diesem Tauchgang, das im Film nicht zu sehen ist.
Notaufstieg aus 6 m Tiefe, gedachte 9 m:
Ich hatte 30 Bar und Adam bot mir seinen Ersatzatemregler an und zeigte mir „Es stimmt etwas nicht!“. Ich dachte, ich müsste mich beeilen und nahm schnell seinen gelben Ersatzatemregler, den Octopus, warf meinen Atemregler weg und tat mir den Octopus in den Mund. Was ich nicht wusste war, dass der Octopus verdreht war. Dies sah Adam, der aber dachte, ich könne ja erst einmal atmen und dann kann der Regler ja immer noch umgedreht werden. Ich versuchte einen Atemzug zu nehmen und bekam aber keine Luft. Ich zeigte Adam, dass ich keine Luft bekomme. Daraufhin dachte ich, dass ich einfach wieder meinen Atemregler von zuvor nehme. Versehentlich nahm ich aber meinen Inflator, dachte aber, ich hätte meinen Atemregler und tat diesen mir in den Mund. Leider bekam ich somit wiederum keine Luft. Ich versuchte die Munddusche zu drücken, was ja nicht gehen konnte. Adam dachte, ich würde nach einer alten Methode, die damals Taucher gelernt haben, aus dem Inflator mir Luft nehmen wollen. Dies war aber nicht meine Absicht gewesen. Ich zeigte wieder mit dem Taucherunterwasser-zeichen, dass ich keine Luft bekomme. Dann dachte ich, ich mache einfach den Mund auf, mit der Hoffnung, dass mein Tauchlehrer mir einfach seinen Atemregler in den Mund gibt, aber dabei atmete ich nur Wasser. Ich dachte >Ok., auch diese Idee klappt nicht, ich scheine hier zu ertrinken, zu sterben. Meine Mama wird dies sehr schlimm finden, sollte es dazu kommen. Ach, Adam wird mir helfen. Meine Zeit kann doch noch nicht gekommen sein. Ich dachte an den Lungenriss, der passieren kann und gleichzeitig: Ach dann sterbe ich jetzt eben.< Es wurde vieles, das mir sonst in der Welt so wichtig gewesen war, unwichtig, nach dem Motto, dass eigentlich alles doch egal ist. Dann dachte ich an den Notaufstieg mit dem ständigen Ausatmen, das ich nun plante, aber mir nicht sicher war, ob dies gelingen würde. Nun wollte ich nach oben, schließlich brauchte ich unbedingt Luft und konnte nicht mehr lange überlegen. Außerdem konnte ich auch gar nicht richtig gucken. Ich sah immer nur die Luftblasen von Adam bzw. meinen Tauchlehrer vor mir, aber sonst konnte ich gar nichts richtig sehen. Adam hatte bereits während des ganzen Spektakels mein Jacket etwas gefüllt. Als ich nun drauf und dran war, aufzutauchen, ging es nicht. Was war das? Mein Vater hielt mich am Bein fest, der es aus seiner Sicht nur gut meinte. Er wollte nicht, dass ich zu schnell aufsteige. Als mein Väterchen aber sah, dass ich hinterher gar nichts mehr im Mund hatte, ließ er mich los, dabei hatte ich ja die ganze Zeit keine Luft bekommen, weder aus dem Octopus, weder aus dem Inflator. Dies hatte mein Vater allerdings nicht mitbekommen, da er erst später hinzukam. Während wir aufstiegen, dachte ich daran, ausatmen zu müssen, aber ob ich dies letztlich wirklich grundsätzlich beherzigte kann ich nicht sagen. Adam hatte stets gehofft, dass ich nicht völlig Wasser schlucke, sondern bis wir oben sind, den Notaufstieg ausharre. Wenn ich in einem durch Wasser aufgenommen hätte, wäre ich ohnmächtig geworden. Gut, dass es dazu nicht gekommen ist!!! Oben an der Oberfläche angekommen, hustete ich mich erst einmal aus. Adam rief zu mir: „Ausatmen, ausatmen, ausatmen!“ Das tat ich dann auch noch. Adam fragte mich, was los war und wie es mir geht und wiederholte seine Frage, da ich erst gar nicht antwortete. Ich stand wahrscheinlich etwas unter Schock, wobei ich gleichzeitig dachte, dass ich doch nicht sagen kann, dass es mir gut geht, wenn vielleicht meine Lunge geplatzt ist oder ich in eine Druckkompressionskammer muss. Ich meinte dann zu Adam: „Ich weiß doch nicht, ob meine Lunge jetzt kaputt ist.“ Adam meinte aber, dass diese in Ordnung sei. Ich war zwar etwas heiser, aber ansonsten ist mir nichts passiert. Mein Vater meinte, ich hätte mich schön blamiert, da ich den Inflator mit dem Atemregler verwechselt hatte, wobei ich aber zu ihm meinte, dass ich mich nicht blamiert habe. Ich stehe schließlich bei den Tauchern unter Welpenschutz. Und es war ja nun gerade mal erst mein 21. Tauchgang. Ich hatte ja schon bereits beim Atemreglerwegwurf keine Luft, sodass der gesamte Prozess bis zur ersten Sauerstoffeinatmung an der Wasseroberfläche für mich sehr lange wirkte. (Mein Vater findet es nicht gut, dass ich dies hier so von ihm erwähne. Er meinte später zu mir, er wollte mit seiner Aussage nur die Situation auflockern.) Mein Tauchlehrer meinte, dass man in Panik oft anders reagiert, als in Theorie. Außerdem hätte ich in gewisser Weise auch noch Ruhe bewahrt. Die anderen Mittaucher blieben mehr für sich unten. Schließlich kann es problematisch sein, wenn alle auf einmal helfen wollen und dabei entgegengesetzter Meinung sind. Mein Tauchlehrer machte mir keine Vorwürfe. Ganz im Gegenteil. Er meinte, ich soll nun erst einmal etwas essen. Er schloss für mich den Tank für den nächsten Tauchgang an und nahm mir dadurch die Arbeit ab und meinte: „Gut, dass du lebst, Diana!“, was ich erleichtert bestätigte. Dadurch, dass ich psychisch von meinem Tauchlehrer Adam Zietek so gut aufgefangen wurde, tauchte ich auch gleich den zweiten Tauchgang mit, der Gottseidank glatt verlief (Tauchort: W.O.Eden). Es gibt immer Leute, die so etwas erlebt haben und dann traumatisiert sind und gar nicht mehr tauchen wollen. Das ist aber schade. Fehler gehören zum Leben dazu. Sie dienen der Entwicklung. Man kann aus diesen lernen, aber sollte sich jetzt auch nicht von diesen unterkriegen lassen. Wieder im Guesthouse wurde ich von den anderen Tauchern herzlich empfangen und die Geschichte wurde erst einmal erzählt. Adam meinte folgendes: Ich hätte den Octopus auch ablehnen können. Jeder Taucher entscheidet für sich, was er machen möchte und was nicht. So lange noch keine Notsituation ist, muss auch nicht unbedingt schnell gehandelt werden, wobei so oder so nicht überstürzt gehandelt werden darf. Ich darf als Taucher immer zeigen, wenn ich irgendwo auch nicht tauchen will, zum Beispiel in einer Grotte.
Nach der Notaufstieggeschichte gingen wir noch einmal ausgiebig die wichtigsten Übungen durch. Ein Taucher muss immer vorbereitet sein, dass er aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen keine Luft bekommt, selbst wenn man eine gute Tauchschule gewählt hat und die Ausrüstungen regelmäßig kontrolliert werden. Wir leben in einem Zeitalter der unsicheren Technik. Daher ist es wichtig, die Handlungssicherheit für solche Situationen zu schulen, sodass eine weitere Situation mit einer solchen Leichtigkeit gemeistert wird, dass diese schon gar nicht mehr erwähnt werden muss.
Die abendlichen Gespräche mit den Tauchern bzw. mit Freunden der Taucher im Restaurant „Drive In“ des Sunshine-Guesthouses, waren wieder sehr angenehm. Manchmal habe ich einfach nur zugehört, vor allem den Klängen des Keyboards eines Mittauchers (Gerd), der mit seinem Humor und den Liedern für viel Unterhaltung beitrug. Die Atmosphäre war nicht nur lustig, sie war sogar oft richtig feierlich, sodass mein Vater sogar ein Kinderlied für ein Weihnachtslied hielt.
Am Strand:
Braun-rotgebrannte Touristen, die auf Strandliegen sich sonnen, oder in der Nähe sich massieren lassen (zahlreiche Massagemöglichkeiten), viele Strandrestaurants: Ich bestellte immer Vegetable Sandwich, Orangensaft und kaufte mir später ein „Cornetto Nuss“. Mein Vater nahm immer gerne eine Coconut und trank die Kokosnussmilch. Das blaue Meer (Wassertemperatur: 29 Grad), der weiße Sandstrand, die Palmen, kleine Stände mit Früchten, ein Geschäftchen mit den wichtigsten Utensilien sorgten für Urlaubsfeeling. Lustig war es auch, wie ein Thai seine Autotür offen hatte und laut „Cheri Cheri Lady“/ Modern Talking ertönte. Es besteht dort am Nai Thon Beach einfach eine richtig schöne Atmosphäre (Gefühl der Unbeschwertheit).
Es macht viel Spaß hinten auf dem Mofa zu sitzen. Es ist auf Phuket alles so einfach. Das Mofa wird sorglos am Strand geparkt.
Ansonsten: Wer auf Phuket Urlaub macht, neigt dazu, auch erneut dort Urlaub zu machen. Taucher, die immer auf Phuket getaucht haben, in den warmen blauen Gewässern mit guter Sicht, sind verwöhnt und wollen meist nicht mehr in deutschen dunklen und kalten Meeren und Seen tauchen.
 
 
 
 

Tauchschule: