Tauchlehrer ertrinkt im Starnberger See
Als gestern Morgen um 10.40 Uhr plötzlich ein lebloser Körper im Wasser auftauchte, direkt vor der Wasserwachtstation an der Seeburg, da hechtete sofort ein Retter in die Fluten.
Durch schweren Wellengang pflügte sich der Schwimmer 60 Meter raus zu dem verunglückten Taucher. „Wir haben den Mann zügig an Land gebracht und sofort mit der Wiederbelebung begonnen“, so Einsatzleiter Ingo Roeske. Alles haben sie versucht. „Bis der Notarzt gesagt hat, wir sollen aufhören.“
Tauchlehrer Peter K. (42) aus Peiting war tot. Erneut hatte die Allmannshauser Steilwand (80 m tief) am Starnberger See ein Todesopfer gefordert; erst Anfang Juni war eine Münchnerin (29) nach einem Tauchgang dort gestorben.
Peter K. war gestern Morgen mit einem Tauchschüler (29) in 60 Metern Tiefe unterwegs. Der Tauchlehrer galt als absoluter Profi. In Peiting betrieb er eine eigene Tauchschule. Mehr als 2000 Tauchgänge hatte er durchschwommen. Er war vor den Malediven getaucht und unter Eis in der Arktis. Ausgerechnet die Allmannshauser Steilwand wurde ihm zum Verhängnis.
Polizeisprecher Ulrich Pöpsel vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord: „Sein Schüler sagte, dass er beim Wiederaufstieg in etwa 50 Metern Tiefe den Tauchlehrer verloren habe.“ Der Schüler behielt die Nerven, setzte vorschriftsmäßig langsam seinen Weg nach oben fort. Derweil berichteten Freunde am Ufer der Wasserwacht, dass da noch einer in der Tiefe schwebte.
Ingo Roeske: „Ein Taucher von uns fand den Mann an seiner letzten Dekompressionsstation, etwa fünf Meter unter der Wasseroberfläche. Er hat ihm mitgeteilt, dass er seinen letzten Dekostopp ordentlich beenden soll und wir den anderen Taucher gefunden haben.“ Dass sein Lehrer tot war, erfuhr der 29-Jährige erst am Ufer.